Morgenreden auf dem Propel und Vorreiten zu den Gesundheiten 

Höhepunkt der Mihlaer Kirmes ist der Kirmessonntag. Nach einem gut besuchten Kirmestanz in der „Goldenen Aue“ startet die Kirmesgesellschaft in aller Frühe mit dem Trompetenwecken. 

Dann müssen die Pferde abgeholt und gesattelt werden, die Burschen holen ihre von den Bräuten geschmückten Kirmeshüte ab… Um 8.00 Uhr erwarten die Mihlaer dann die Husaren und alle anderen Teilnehmer der Kirmesgesellschaft auf dem Mihlaer Propel. 

Die Morgenreden der beiden Husaren setzten sich aus der typisch Mihlaer Art sehr offen und frei mit der großen Politik auseinander. Hier hatten die Husaren viel Stoff, an dem sie sich rieben und die Volksmeinung zum Ausdruck brachten. 

Aber auch so manche Entwicklungen im Heimatort, positives wie weniger gutes aus Sicht der Husaren und deren Predigtschreiber, wurden mit spitzer Zunge und wohlgeformt vorgetragen. 


Auf dem Propel: Von Links der Zweite Husar Elias Rödiger, Robin Henn als Erster Husar und Sven Vieweg, der diesjährige Platzmeister. 

Nach dem Ritt durch das Dorf und dem Frühschoppen in Lauterbach ritten die Kirmesburschen auch in diesem Jahr auf dem Rathaushof vor, um dem Bürgermeister und seiner Gattin an dieser Stelle eine Gesundheit zu bringen. Auch Ortsteilbürgermeister Oliver Rindschwentner und seine Lebensgefährtin standen zum Empfang der Kirmesgesellschaft bereit. 

In seiner Gegenrede ging Bürgermeister Lämmerhirt auf die nach seiner Sicht schwierige Situation, das „Zerbrechen der alten und uns allen so vertrauern Welt im Äußeren wie im inneren“ ein und meinte, dass jetzt gut sei, die alten Traditionen wie die Kirchweih als Klammer für den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu erhalten und zu schützen. 

Dann stellte er auf das 175jährige Jubiläum der Mihlaer Kirmesfahne schwarz-rot-gold ab und erläuterte die Bedeutung der Fahne, die gerade jetzt ein ganz besonderes Symbol sei. 

Die nächste Station war dann der Marktplatz und das Vorreiten vor der Kirche und die Gesundheit für Pfarrer Georg Martin Hoffmann und seine Familie. 


Auf dem Rathaushof gibt es Gesundheiten für Bürgermeister und Ortsteilbürgermeister. 

Hier erhielt in einem feierlichen Akt mit Segnung durch Pfarrer Hoffmann die Kirmesfahne eine Erinnerungsschleife angehängt. Dies nahmen Nadine Laun und David Bunk vom Kirmesverein gemeinsam mit dem Bürgermeister vor. 


Die Traditionsfahne erhält zu ihrem „175sten Geburtstag“ eine neue Schleife. 

Eine weitere Gesundheit wurde dem Wirtsehepaar des „Grauen Schlosses“, Wolfgang Stötzel, vorgebracht. Wolfgang Stötzel empfängt die Kirmesburschen seit mehreren Jahrzehnten und erinnert sich sicher dann auch an jene Zeiten, in denen er als Husar zur Mihlaer Kirmes geritten ist.  

- Ortschronist -